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Soziologisches Institut

Studie: "Women’s aversion to majors that (seemingly) require systemizing skills causes gendered field of study choice"

"Sind Stereotypen zu Studienfachmerkmalen schuld, dass mathematisch begabte Frauen weniger häufig MINT-Fächer studieren als ihre männliche Kollegen?"

In einer am 11.4.2023  in der European Sociological Review veröffentlichten Studie hat SNF-Ambizione -Forscherin Dr. Benita Combet untersucht, ob die Geschlechtertrennung von Männern und Frauen in Studienfächern durch die (häufig stereotypisierten und unzutreffenden) Merkmale dieser Fächer erklärt werden können. 

Insbesondere wurde untersucht, ob die folgenden Studiums- und Berufseigenschaften die Wahl beeinflussen:

  • Sind „systematisierende" Kompetenzen gefragt (wie Mathe-intensiv das Studium ist, welche Denkweise gefragt ist und wie hoch die Affinität zu technischen Arbeitsaufgaben sein muss)
  • Welche Charakteristiken hat das spätere Berufsfeld (Höhe des Lohnes und Prestige des Berufes, Vereinbarkeit von Beruf & Familie)
  • Übereinstimmung des Studienfachs mit den eigenen Verhaltenspräferenzen in Sachen Risikobereitschaft und wettbewerbsorientiertem Umfeld

Das interessanteste Ergebnis ist, dass Frauen eine klare Abneigung für Fächer zeigen, die (vermeintlich) abstraktes Denken (anstatt kreatives) und technische (anstatt fürsorgliche) Fähigkeiten erfordern. Die Mathematik Intensität des Faches spielt hingegen keine Rolle in ihrer Wahl. 

Die Geschlechtertrennung bei der Wahl des Studienfachs kann also dadurch erklärt werden, dass Frauen Fächer vermeiden, die (anscheinend) hohe Systematisierungs-Fähigkeiten verlangen. 

Ganze Open-Access-Studie hier lesen (auf Englisch):

https://academic.oup.com/esr/advance-article/doi/10.1093/esr/jcad021/7115251

 

Redaktion SUZ